Meine Top 5-Beat-Em-Ups

Vor ein paar Tagen habe ich einen Podcast über das Beat-Em-Up-Genre aufgenommen und mir zu diesem Zweck meine fünf liebsten klassischen Belt Scroll-Brawler überlegt. Hier also das – nicht in Stein gemeißelte – Ergebnis, zu dem ich gekommen bin. Wer die Liste diskutiert hören möchte, der findet den Podcast hier.

5. Dungeons and Dragons: Shadow over Mystara (Capcom, 1996)

Mehr noch als der Vorgänger Tower of Doom ist Shadow over Mystara ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man ein komplexes RPG-System wie Dungeons and Dragons effektiv auf ein zugängliches und kurzweiliges Arcadespiel übertragen kann. So viel Spieltiefe steckt in Shadow over Mystara, dass man es schon eher als waschechtes Action-RPG als als Beat-Em-Up bezeichnen müsste: verschiedene Charakterklassen, die man zu einer ausgewogenen Party zusammenstellen sollte, Levelaufstiege, diverse Waffen, Zaubersprüche und magische Gegenstände, Story- und Levelverzweigungen, haufenweise Secrets… Ganz zu schweigen davon, dass das fantastisch aussieht und klingt.

4. Streets of Rage 2 (Sega, 1992)

Segas Streets of Rage-Reihe ist vor allem deshalb interessant, weil sie nicht in der Arcade, sondern auf dem Sega Mega Drive zu Hause ist, und dennoch nicht so weit von Arcade-Qualität entfernt ist. Der zweite Teil ist eindeutig der beste, technisch wie spielerisch. Besonders im Sound-Bereich ist Streets of Rage 2 meisterhaft – da soll noch einer sagen, der Mega Drive-Soundchip ist Dreck. Yuzo Koshiros Soundtrack ist gewaltig, eine virtuose Symphonie aus atmosphärischen, tanzbaren Electronica-Stücken, und die Schlag- und Trittgeräusche sind die befriedigendsten der Beat-Em-Up-Geschichte. Empfohlen sei an dieser Stelle auch das grandiose Streets of Rage Remake für den PC.

3. Battle Circuit (Capcom, 1997)

Battle Circuit war Campcoms letztes Beat-Em-Up für die Spielhalle, und, wie sagt man so schön, they certainly went out with a bang. Was dieses Spiel auszeichnet ist zuallererst das Szenario: ein herrlich bunte und verrückte Mischung aus Flash Gordon-Serials und Silver Age-Superhelden-Comics. Auch beim Spielgefühl stimmt alles, das hat Capcom zu dem Zeitpunkt einfach perfektioniert. Dazu kommt eine River City Ransom light-Mechanik, in der die Gegner Münzen fallen lassen, die man zwischen den Levels gegen Upgrades und neue Moves eintauschen kann.

2. Guardians/Denijin Makai II (Banpresto, 1995)

Dieser nur in Japan erschiene Geheimtipp hat alles: Abwechslungsreiche Levels voller Gags und Details, Levelverzweigungen, Bonus Stages, Combos, verschiedenste Moves und Special Moves, acht sehr unterschiedliche Charaktere und tolle Musik. Der ideale Kompromiss aus Kurzweiligkeit und Komplexität.

1. Sengoku 3 (Noise Factory, 2001)

SNKs Sengoku-Reihe zeichnet sich durch einen starken Qualitätsanstieg zwischen den einzelnen Teilen aus: Der erste Teil (1991) ist Trash, der zweite (1993) eine deutliche Verbesserung und der dritte spielt schließlich überhaupt in einer ganz anderen Liga und hat auch sonst nicht viel mit seinen Vorgänger zu tun. Was Sengoku 3 auszeichnet, ist weniger das Leveldesign oder irgendwelche Upgrade-Mechaniken, sondern das zugrundeliegende Kampfsystem, das sehr komplex und tiefgehend ausfällt. Unzählige Move-Kombinationen und zwei- bis dreistellige Kombos warten darauf gemeistert zu werden, und das mit sechs verschiedenen Charakteren. Wer in einem Brawer also etwas mehr sucht als simples, kurzweiliges Draufhauen, der ist bei Sengoku 3 goldrichtig.

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