Die Rückkehr als Assassine war am Anfang sehr ungewohnt und bereitete gewisse Start-Schwierigkeiten. Der Grund dafür lies sich sehr schnell finden, mittlerweile hatten bereits einige andere Spiele wie Uncharted 2 oder davor schon Infamous eine ähnliche Klettermechanik. Da sich die Mechanik von Assassin’s Creed 2 mit den genannten Beispiel nicht vollständig deckt gab es somit eine kurze Eingewöhnungsphase, wer jedoch bisweilen nur den ersten Teil gewohnt ist sollte nur geringe Probleme haben.
Die Story setzt genau da an wo der erste Teil geendet hat, ohne zu viel verraten zu wollen, im zweiten Teil des Spieles endet die Geschichte nicht mehr ganz so abrupt, oder zumindest fühlt sich der Cliffhanger nicht mehr ganz so extrem an, auch ein paar Antworten werden jetzt mitgeliefert. Der neue Held des Spieles ist Ezio Auditore da Firenze, der durch einige tragische Ereignisse – die der Spieler live mitbekommt – mehr oder weniger gezwungenermaßen zum Assassinen wird. Der Beginn des Spieles ist bedingt durch die Erzählweise etwas langatmig, wie auch schon der erste Teil der Serie, dabei werden aber zumindest einigermaßen plausible Motive für das Verhalten des Hauptcharakters geliefert.
Wie auch im Vorgänger besucht man insgesamt um die drei Städte, wobei es auch noch Außengebiete gibt. Dank Schnellreisefunktion müsst ihr nicht mehr alles selbst mit dem Pferd durchreiten, auch ansonsten hat sich so einiges geändert. So müsst ihr jetzt kaum noch irgendwelche Dinge vorab zwangsweise erledigen, das meiste findet jetzt innerhalb von Story Missionen statt. Leider sind diese nicht immer allzu abwechslungsreich gestaltet, es gilt oft Personen zu verfolgen, oder eben bestimmte Personen zu befreien und Ähnliches. Positiv stechen dann einige wenige Missionen heraus wo ihr mit der Pferdekutsche unterwegs seid oder durch Venedig fliegt.
Was hingegen nach wie vor Spaß bereitet ist das Herumklettern. Die Karte des Spieles muss wie im ersten Teil via Aussichtspunkte manuell freigeschaltet werden, wobei gerade diese Aufgaben durchaus Spaß bereiten. So gilt es den richtigen Weg nach oben zu finden, einige wenige Türme sind hierbei besonders knifflig und bieten somit auch eine gewisse Herausforderung. Leider ist die Klettersteuerung noch nicht ganz so perfekt, auch nach der bereits erwähnten Eingewöhnungszeit kann es zu unangenehmen Situationen kommen. Insgesamt gesehen wirkt die Klettersteuerung noch nicht ganz perfektioniert beziehungsweise zeigen ähnliche Spiele, wie diese noch zugänglicher zu gestalten wäre.
Assassin’s Creed 2 macht durchaus Spaß, die Story kann begeistern und immerhin werden einige offene Fragen beantwortet, wenngleich noch viele zu beantworten sind. Es bleibt hierbei kritisch zu hinterfragen, ob das Konzept einer TV-Serie mit Cliffhanger am Ende auf Spiele zu übertragen ist, die zumeist nicht spätestens nach einem Jahr fortgesetzt werden. Auch die Steuerung wirkt noch etwas unausgereift, so passiert es auch im späteren Spielverlauf von Zeit zu Zeit, dass man plötzlich ganz wo anders hinspringt, als man eigentlich geplant hat. Die Neuerungen im Kampfsystem fallen hingegen sehr positiv auf, frustrierende Kämpfe sind im Gegensatz zum ersten Teil praktisch nicht vorhanden. Sehr gelungen war auch die Möglichkeit die eigene Villa auszubauen, somit machen diverse Sammlungsgegenstände erst wirklich Sinn, wenngleich sich die Frage stellt was man mit dem vielen überschüssigen Geld am Ende anstellen soll. Wer den ersten Teil der Serie mochte darf bedenkenlos zugreifen, hier wurde prinzipiell alles verbessert, aber auch Neulingen darf man das Spiel durchaus empfehlen.