Der Game Boy Advance mag hardwaretechnisch seine Startprobleme gehabt haben (das erste Modell war in Mangel eines beleuchteten Bildschirms praktisch unspielbar), aber seine Bibliothek ist noch immer eine der besten überhaupt. Und da man GBA-Spiele heute problemlos auf anständigen Bildschirmen spielen kann (GBA SP, GB Micro, DS) und die Spiele in der Regel recht billig zu haben sind, lohnt es sich auf jeden Fall, einmal auf einige der zahlreichen Höhepunkte dieser Bibliothek zurückzublicken. Direkte bzw. leicht aufgebohrte Ports (Super Mario Advance 1-4, Donkey Kong Country 1-3), die mitunter auch höchst lohnenswert sein können, werde ich dabei auslassen.
Wario Land 4
Die Wario Land-Spiele standen immer für grandiosen Jump&Run-Spaß der etwas anderen Art, und Wario Land 4 demonstriert das vielleicht am allerbesten. Außerdem ist es visuell (diese Farben!) und akustisch (gleich die Hintergrundmusik des ersten Levels ist ein charmantes J-Pop-Stück mit Gesang!) einer der Höhepunkte auf dem GBA überhaupt, und das, obwohl es einer der frühesten Titel für das Handheld war. Die Entwickler dieses Spiels waren für die späteren Wario Land-Iterationen (Wario World, Wario: Master of Disguise und Wario Land: Shake It!) übrigens nicht verantwortlich, sondern begannen die Wario Ware-Reihe. Was sich in Wario Land 4 erahnen lässt, angesichts der knackig-kurzen Levels, der originellen Ideen und des herrlich verrückten Sounddesigns.
Gunstar Future Heroes (aka Gunstar Super Heroes)
Mit Gunstar Future Heroes (in den USA bekannt als Gunstar Super Heroes) legten Treasure ein beeindruckendes Remake/Sequel zu in ihrem Mega Drive-Klassiker Gunstar Heroes vor. Und wie das Original wird hier beinharte Non-Stop-Sidescrolling-Action geboten, die die Hardware bis an ihre Grenzen ausnutzt um ein Feuerwerk an atemberaubenden Spezialeffekten zu bieten. Wenn ich jemandem zeigen will, wozu der GBA technisch fähig war, dann lasse ich ihn den ersten Level dieses Spiels ausprobieren. Spätestens wenn der gigantische und fantastisch animierte Endgegner auftaucht, ist seine Kinnlade am Boden. Aber auch spielerisch hat Gunstar Future Heroes einiges an Spaß, Abwechslung und auf jedem Schwierigkeitsgrad über „Easy“ auch knallharte Herausforderung zu bieten.
Mother 3
Zwar ist Mother 3, der dritte Teil von Shigesato Itois legendärer Rollenspielserie und Nachfolger von Earthbound auf dem SNES, auf Englisch nur mithilfe eines (verdammt guten und professionellen) Fan-Patches spielbar, aber eine Liste der essentiellen GBA-Spiele zu schreiben ohne dieses Meisterwerk zu erwähnen wäre schlicht Pfuscherei. Es gibt soviel, was Mother 3 großartig macht: Die emotionale Story, das rhythmusbasierte Kombo-System, die liebevoll animierten Sprites oder einfach die Tatsache, dass Frösche als Speicherpunkte dienen. Selbst, wenn man JRPGs hasst – Mother 3 muss man lieben.
Ninja Cop (aka Ninja Five-O)
Was kommt dabei heraus, wenn man Shinobi mit Bionic Commando kreuzt? Die Antwort ist Ninja Cop (Ninja Five-O in den USA), ein herausfordernder Oldschool-Action-Platformer von Hudson/Konami und einer der großen GBA-Geheimtipps. Als Ninja kämpft man ganz klassisch gegen Terroristen und befreit Geiseln in diabolisch designten Levels; benutzt werden hierfür Schwerter, Shurikens, Ninja-Magie (wie in Shinobi), ein Wurfhaken (wie in Bionic Commando) und, last but not least, Geschick, Akrobatik und Stealth.
Nächste Woche: Mehr GBA-Goodness.
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