Game Gear, Game Boy, Game Boy Color – heute noch spielenswert?

Nintendos neue Handheldkonsole, der 3DS, ist vor einigen Tagen in Japan erschienen und steht auch bei uns vor der Tür (offizieller Release-Tag ist der 25. März). Ein interessantes Feature, das allerdings noch einige Zeit auf sich warten lassen wird, ist eine eigene Virtual Console im Rahmen des für Mai angekündigten eShops für Game Boy-, Game Boy Color- und Game Gear-Spiele. Natürlich prinzipiell eine gute Nachricht! Allerdings hatte ich zuletzt eine Diskussion mit einem Bekannten über die Frage: Wie viele dieser Spiele sind heute wirklich noch spielenswert?

In meinen Augen wurden Handheldspiele erst mit dem Game Boy Advance richtig gut, während zuvor abgespeckte Versionen von Heimkonsolenkonzepten dominierten. Natürlich gibt es zahlreiche Ausnahmen: Spiele wie The Legend of Zelda: Link’s Awakening, Wario Land 2, Pokemon und Metal Gear: Ghost Babel sind Meisterstücke der Videospielgeschichte, die auch heute jeder gespielt haben sollte und die Klassikern auf Heimcomputern oder -konsolen in nichts nachstehen. Und selbstverständlich freue ich mich außerdem über jedes Stück Videospielgeschichte, das neu veröffentlicht und zugänglich gemacht wird.

Aber man muss realistisch bleiben: Allzuviel gibt etwa die Game Gear-Bibliothek nicht her, zumindest wenn man Titel ausnimmt, die es auf dem Master System in besseren Versionen gibt – und ich bin nun einmal ein Vertreter der Ansicht, das in der heutigen Zeit, wo alle Versionen eines Spiels meistens im gleichen Maße leicht zugänglich bzw. emulierbar sind, vor allem die bestmögliche Version eines Spiels zählt; zudem wäre es auflösungstechnisch kein Problem, gleich Master System-Spiele auf dem 3DS zu emulieren. Spontan würde mir, was wirklich spielenswerte Game Gear-Exklusivtitel betrifft, nur die GG Shinobi-Serie und vielleicht noch Sonic Triple Trouble einfallen.

Im Endeffekt wird es wohl darauf hinauslaufen, wieviel Nintendo für diese Titel verlangt. Ich meine, in Zeiten des iPhone-App Stores kann man nicht 400 Nintendo Points für die Game Boy-Version von Tetris verlangen. Nicht einmal Nintendo kann so arrogant sein… oder vielleicht doch? Ich bin gespannt!

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Late to the Party: Virtual Console

Die Pressekonferenz von Nintendo auf der E3 in Kombination mit einem günstigen Angebot haben dazu geführt, dass ich mir nun eine Wii gekauft habe. Damit bin ich also in der laufenden Konsolengeneration angekommen – diesmal wirklich! Ich hatte noch nicht besonders viel Zeit, mich mit ihr zu befassen, aber doch genug, um einmal ein bisschen durch den Virtual Console-Katalog zu blättern. Nicht, dass ich vorhätte, besonders viel Geld für die Virtual Console auszugeben (immerhin besteht die Auswahl unbegreiflicherweise zu 80% aus verhunzten 50Hz-Konversionen), aber eine Handvoll Titel, die ich mir mit ziemlicher Sicherheit früher oder später herunterladen werde, hat sich doch ziemlich bald herauskristallisiert.

Castlevania: Rondo of Blood (Konami / TurboGrafx-16)

Rondo of Blood ist eines jener Spiele, für das die Virtual Console geschaffen zu sein scheint: Das vielleicht beste Pre-Igarashi-Castlevania überhaupt ist nämlich ursprünglich nur in Japan erschienen und erblickte das Licht des Westens offiziell bisher ausschließlich in Form eines 2.5D-Remakes für die PSP. Zwar konnte darin auch das Original freigeschalten werden, so perfekt emuliert wie auf der Virtual Console war es allerdings nicht.

DoReMi Fantasy: Milon’s Doki Doki Adventure (Hudson / Super Nintendo)

Milon’s Secret Castle für das NES mag ein furchtbares Spiel gewesen sein, aber das sollte einen nicht abschrecken: Milons 16-Bit-Abenteuer hat so gut wie nichts mit seinem Vorgänger gemeinsam. Vielmehr ist DoReMi Fantasy ein grandioses, farbenfrohes und alles in allem  sehr empfehlenswertes Jump-and-Run, von dem wir nur deshalb seinerzeit nichts mitbekommen haben, weil es außerhalb Japans nicht erschienen ist. Leider ist es auch für seinen hiesigen Virtual Console-Release nicht übersetzt worden, aber die mitgelieferte Anleitung sollte alles ausreichend erklären.

Shinobi (Sega / Virtual Console Arcade)

Shinobi ist eines der besten Spiele auf dem Sega Master System, und erst vor einigen Jahren habe ich realisiert, dass es auf einem spielerisch nahezu identischen, aber technisch natürlich überlegenen Arcade-Titel basiert. Das einzige, was mich etwas abschreckt, ist die Tatsache, dass es den Lebensbalken der Master System-Version nicht gibt – ein Treffer und man ist dahin. Aber dafür kann man ja in der Virtual Console-Fassung unendlich Credits nachschaufeln…

Winter Games (Epyx / Commodore 64)

Es gibt Leute, die würden trotz allem Motion-Control-Schnickschnack Wii Sports oder Wii Sports Resort jederzeit gegen die alten Epyx Games-Klassiker eintauschen. Für diese Fälle und um der alten Zeiten willen muss Winter Games her. Den legendären Evergreen auf einem großen Fernseher zu spielen ist bestimmt nett; die Frage ist nur, wie gut sich die Joystick-Steuerung auf ein D-Pad überträgt…

Ai Cho Aniki (Nippon Computer Systems / TurboGrafx-16)

Just for shits and giggles.

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