Pünktlich zu Weihnachten: Die neue Lotek64-Ausgabe

Heute nutze ich diesen Ort schamlos, um das Erscheinen der neuen Ausgabe des Retro-Magazins Lotek64 zu verkünden. Schamlos deshalb, weil sich ein Artikel von mir darin befindet. (Es geht um die Geschichte von Shigesato Itois Mother/EarthBound-Reihe.) Aber selbst, wenn dem nicht so wäre, würde ich das Magazin jedem Retro-Liebhaber ans Herz legen.

Die letzte Nummer der an sich vierteljährlich erscheinenden Zeitschrift war im Mai dieses Jahres erschienen, aber die Verspätung war nicht umsonst: Nicht nur ist die neue Ausgabe ein fettes Doppelheft geworden, auch das Layout wurde einer sehr gelungenen Generalüberholung überzogen und sieht jetzt noch ein gutes Stück professioneller aus.

Das Heft kann als PDF heruntergeladen werden, ich warte aber mit dem Verschlingen größtenteils bis ich die Printversion in den Händen halte, die im Laufe der nächsten Woche pünktlich zum Weihnachtsfest von der Post geliefert werden müsste. Deshalb kann ich auch noch keine konkreten Artikel empfehlen, aber es ist definitiv eine Menge Interessantes dabei.

Neugierig bin ich persönlich etwa schon auf den Artikel über Beavis and Butthead in Virtual Stupidity, ein Adventure, dass ich schon immer ausprobieren wollte, aber nie anständig zum Laufen bringen konnte, oder auch auf die Arcade-Racer-Retrospektive, weil ich solche historischen Abrisse über Genres, mit denen ich noch nicht besonders vertraut bin, besonders gerne lese.

Sehr schön finde ich auch die weihnachtlichen Extras wie Backrezepte und Geschenkanhänger zum Ausschneiden mit Videospielbezug – erinnert mich an die schönen bunten Bastelbücher, die ich als Kind so hatte. Und dieses Schwelgen in nostalgischen Gefühlen ist dem Weihnachtsfest als auch dem Retrogaming gleichermaßen inhärent.

In dem Sinne: Lotek lesen und Frohe Weihnachten!

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Meine Top 5-Beat-Em-Ups

Vor ein paar Tagen habe ich einen Podcast über das Beat-Em-Up-Genre aufgenommen und mir zu diesem Zweck meine fünf liebsten klassischen Belt Scroll-Brawler überlegt. Hier also das – nicht in Stein gemeißelte – Ergebnis, zu dem ich gekommen bin. Wer die Liste diskutiert hören möchte, der findet den Podcast hier.

5. Dungeons and Dragons: Shadow over Mystara (Capcom, 1996)

Mehr noch als der Vorgänger Tower of Doom ist Shadow over Mystara ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie man ein komplexes RPG-System wie Dungeons and Dragons effektiv auf ein zugängliches und kurzweiliges Arcadespiel übertragen kann. So viel Spieltiefe steckt in Shadow over Mystara, dass man es schon eher als waschechtes Action-RPG als als Beat-Em-Up bezeichnen müsste: verschiedene Charakterklassen, die man zu einer ausgewogenen Party zusammenstellen sollte, Levelaufstiege, diverse Waffen, Zaubersprüche und magische Gegenstände, Story- und Levelverzweigungen, haufenweise Secrets… Ganz zu schweigen davon, dass das fantastisch aussieht und klingt.

4. Streets of Rage 2 (Sega, 1992)

Segas Streets of Rage-Reihe ist vor allem deshalb interessant, weil sie nicht in der Arcade, sondern auf dem Sega Mega Drive zu Hause ist, und dennoch nicht so weit von Arcade-Qualität entfernt ist. Der zweite Teil ist eindeutig der beste, technisch wie spielerisch. Besonders im Sound-Bereich ist Streets of Rage 2 meisterhaft – da soll noch einer sagen, der Mega Drive-Soundchip ist Dreck. Yuzo Koshiros Soundtrack ist gewaltig, eine virtuose Symphonie aus atmosphärischen, tanzbaren Electronica-Stücken, und die Schlag- und Trittgeräusche sind die befriedigendsten der Beat-Em-Up-Geschichte. Empfohlen sei an dieser Stelle auch das grandiose Streets of Rage Remake für den PC.

3. Battle Circuit (Capcom, 1997)

Battle Circuit war Campcoms letztes Beat-Em-Up für die Spielhalle, und, wie sagt man so schön, they certainly went out with a bang. Was dieses Spiel auszeichnet ist zuallererst das Szenario: ein herrlich bunte und verrückte Mischung aus Flash Gordon-Serials und Silver Age-Superhelden-Comics. Auch beim Spielgefühl stimmt alles, das hat Capcom zu dem Zeitpunkt einfach perfektioniert. Dazu kommt eine River City Ransom light-Mechanik, in der die Gegner Münzen fallen lassen, die man zwischen den Levels gegen Upgrades und neue Moves eintauschen kann.

2. Guardians/Denijin Makai II (Banpresto, 1995)

Dieser nur in Japan erschiene Geheimtipp hat alles: Abwechslungsreiche Levels voller Gags und Details, Levelverzweigungen, Bonus Stages, Combos, verschiedenste Moves und Special Moves, acht sehr unterschiedliche Charaktere und tolle Musik. Der ideale Kompromiss aus Kurzweiligkeit und Komplexität.

1. Sengoku 3 (Noise Factory, 2001)

SNKs Sengoku-Reihe zeichnet sich durch einen starken Qualitätsanstieg zwischen den einzelnen Teilen aus: Der erste Teil (1991) ist Trash, der zweite (1993) eine deutliche Verbesserung und der dritte spielt schließlich überhaupt in einer ganz anderen Liga und hat auch sonst nicht viel mit seinen Vorgänger zu tun. Was Sengoku 3 auszeichnet, ist weniger das Leveldesign oder irgendwelche Upgrade-Mechaniken, sondern das zugrundeliegende Kampfsystem, das sehr komplex und tiefgehend ausfällt. Unzählige Move-Kombinationen und zwei- bis dreistellige Kombos warten darauf gemeistert zu werden, und das mit sechs verschiedenen Charakteren. Wer in einem Brawer also etwas mehr sucht als simples, kurzweiliges Draufhauen, der ist bei Sengoku 3 goldrichtig.

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Tomb Raider

Crystal Dynamics arbeitet an einem neuen ‚Tomb Raider‚ – Spiel. Der Titel soll einen Neustart der Serie darstellen. Man wird eine junge Lara Croft spielen, die auf einer einsamen Insel gestrandet ist. Auf dieser muss man überleben, sprich auch die Nahrungsaufnahme ist wichtig. Ebenfalls verändert wurde das Zielsystem, dieses ist jetzt „frei“. Auch soll es die Möglichkeit geben bestimmte Skills von Lara zu verbessern. Quelle: vg247.com

Eine gute und eine schlechte Nachricht für Wii-Besitzer

Für europäische Wii-Besitzer, die auch Retroliebhaber sind, war die letzte Woche geprägt von einer sehr guten und einer sehr schlechten Nachricht. Reden wir zuerst kurz über die schlechte, um es hinter uns zu bringen:

Die PAL-Version des Super Mario All-Stars-Re-Releases als Wii-Disc ist in 50 Hz. In der Praxis ist das eigentlich nicht so schlimm, da dieses Ausgabe des ursprünglich 1993 erschienenen SNES-Klassikers, der die ersten drei Teile der Super Mario Bros.-Saga (plus die japanische Version von Super Mario Bros. 2 unter dem Namen The Lost Levels) im Grunde sowieso nur aufgrund ihrer hübschen Verpackung mitsamt Booklet und Soundtrack interessant ist, also in erster Linie für Sammler. Trotzdem ist es bemerkenswert, dass Nintendo sich 2010 noch immer traut, eine unangepasste 50 Hz-Konversion zu veröffentlichen und damit durchkommen kann. Einer ohnehin lieblosen und dreisten Veröffentlichung wird so die Krone aufgesetzt.

Aber nun zur guten Nachricht: Nach etwa neunmonatiger (!) Wartezeit erscheint kommenden Freitag endlich die WiiWare-Version von Cave Story in Europa. Offenbar hing die große Verspätung tatsächlich mit der Arbeit an einem Patch für die verbuggte US-Verison zusammen. Europäer bekommen somit, wie man annehmen darf,  gleich die überarbeitete Version und zahlen obendrein statt 1200 Wii Points nur 1000. Wenn man bedenkt, das Nicalis, die den Port des PC-Spiels auf die Wii übernommen haben, ein relativ kleines Team sind, dann kann ich es, glaube ich, diesmal noch schaffen, in meinem Herzen Gnade zu finden und zu verzeihen… DIESES MAL.

Für alle, die nicht wissen, was Cave Story ist (shame on you): Es handelt sich um ein Metroidvania-Spiel im 16-Bit-Stil, das von einem einzigen Japaner, der unter dem Namen Pixel bekannt ist, entwickelt und 2004 auf dem PC als Freeware veröffentlicht wurde. Die WiiWare-Version bietet (optional) überarbeitete Grafik und Sound plus eine Anzahl weiterer kleiner Extras wie einen Boss Rush-Modus. Das herausragendste Feature dürfte aber wahrscheinlich sein, Pixel endlich monetäre Anerkennung für sein herausragendes Meisterwerk zukommen lassen zu können.

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